© Zeichnung von Werner Eckhardt
Wie Sie sicher unschwer erkennen können, musste ich vor nunmehr über 65 Jahren mein Lebens- und Schaffensumfeld sehr unfreiwillig in höher gelegene Gefilde verlegen. Ich hätte gerne noch länger mein kabarettistisches Unwesen auf der Erde getrieben, aber mit den Jahren kann man dem Dasein als Engel auch einiges abgewinnen. Mittlerweile sind auch fast alle meiner alten Weggefährten angekommen und wir haben natürlich umgehend für eine künstlerische Plattform gesorgt, denn das Potenzial hier oben ist gigantisch: Kathi Kobus, Joachim Ringelnatz, Frank Wedekind, Fred Endrikat, Liesl Karlstadt und Karl Valentin, Gert Fröbe, Lale Andersen und noch viele große Talente, die ich aus Platzgründen hier nicht alle beim Namen nennen kann.
Vor vielen Jahren habe ich einmal das Simpl-Programm “Olympl im Simpl” geschrieben und so haben wir unseren kabarettistischen Himmels-Tatort kurzerhand “Simpl im Olympl” genannt. Und der Laden läuft richtig gut: Die Kathi kümmert sich um die Gäste und deren leibliches Wohl – natürlich haben wir meinem alten Freund Adolf Gondrell und seinem Alois Hingerl zuliebe statt dem greislichen Manna gutes Bier und eine deftige bayerische Brotzeit auf unsere Karte gesetzt – und ich koordiniere die zahlreichen künstlerischen Darbietungen. Nur die Buchhaltung ist noch immer nicht in Ordnung, aber das ist im Himmel nicht so wichtig.
So gut es uns hier oben geht, wir schauen natürlich immer wieder einmal hinunter in unser geliebtes München und versuchen zu verstehen, was hier so alles vor sich geht. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir das Faszinosum “Internet” und dessen immense Reichweite begriffen haben. Ein wenig bedauern wir es schon, dass es so etwas zu unseren Zeiten noch nicht gegeben hat, aber nicht umsonst habe ich einen “guten Draht nach unten” beibehalten. Noch zu Lebzeiten habe ich versucht, kreativ genug zu sein, um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten.
Und wenn auch die Menschen, die ich persönlich kennenlernen durfte, immer zahlreicher hier oben vertreten sind, so haben meine Schreibereien doch bewirkt, dass man sich bisweilen noch immer an den guten alten Theo erinnert. Umso mehr freut es mich, dass sich sogar meine Enkel und Urenkel der Erhaltung des Andenkens an ihren (Ur-)Großvater angenommen haben. Ich bin daran natürlich nicht ganz unschuldig, denn wenn man hier im Himmel sitzt, hat man mehr Einfluss auf die Menschen als man vielleicht denkt: Ich habe mir sozusagen erlaubt, ihnen einen kleinen Floh ins Ohr zu setzen und freue mich riesig, nun auch eine eigene Homepage zu haben.
Ihnen, liebe Leser, wünsche ich viel Freude beim sogenannten “Durchklicken”.
Es grüßt von ganz weit oben
Ihr und Euer