I hab’ die schönen Maderl’n net erfunden,
der guate Wein is auch net mein Patent.
I bin net schuld an den gewissen Stunden,
wo man vor Glück fast aus der Haut fahr’n könnt.
I hab’ die erste Geig’n net machen lassen,
i hör’s nur für mein Leben so viel gern.
Und wem’s net recht is, der soll Trübsal blasen,
und soll sich bei dem Herrn da ob’n beschwern!
Theo Prosel O‑Ton
Diese Zeilen stammen von Theo Prosel und sind Teil des berühmten Wienerliedes “I hab’ die schönen Maderln net erfunden”, zu dem Ludwig Schmidseder die Melodie schrieb.
Es entstand 1938 in der Künstlerkneipe “Simplicissimus” an der Münchner Türkenstraße, kurz “Simpl” genannt. Theo Prosel wurde 1935 Wirt und war ab 1941 Inhaber dieses legendären Kabaretts, bis es 1944 durch Fliegerbomben zerstört wurde.
1946 eröffnete Prosel am Platzl den “Neuen Simpl”, mit dem er 1950 Konkurs machte. Er setzte die Tradition des literarischen Kabaretts der großen Kathi Kobus fort, die den Simpl 1903 gegründet hatte.
Unter Prosels Leitung wurde der “Simpl” eine der bedeutendsten deutschen Kleinkunstbühnen. In den wiederaufgebauten Räumen an der Türkenstraße, die nun “Alter Simpl” heißen, gibt es kein Kabarett mehr. Nach der viel beschriebenen Ära der Toni Netzle, treffen sich hier zumeist Studenten und Nachtschwärmer. Nur die Bilder an der Wand und die Gedenktafel am Eingang erinnern heute noch an diesen Teil Münchner Stadtgeschichte.
Gedenktafel am “Simpl”
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